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Beziehungsweise, wir sind hier nicht im Internet.

Sa. 13.06.2020, 00:00 Uhr bis Do. 30.07.2020, 00:00 Uhr
atelier automatique

Beiträge aus dem Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets in einer Schaufensterausstellung im atelier automatique

Beziehungsweise, wir sind hier nicht im Internet. Schaufensterausstellung im atelier automatique. Foto: Eva Busch
Beziehungsweise, wir sind hier nicht im Internet. Schaufensterausstellung im atelier automatique. Foto: Eva Busch
Beziehungsweise, wir sind hier nicht im Internet. Schaufensterausstellung im atelier automatique. Foto: Eva Busch

Das atelier automatique ist lange kein Ort öffentlicher Versammlung mehr gewesen. Die Vorhänge sind geschlossen, das Rolltor ebenfalls. Eine zweimonatige, sich stetig verändernde Ausstellung im Schaufenster stellt jetzt den Versuch dar, die Scheiben bestehen und doch ein wenig durchlässiger werden zu lassen. Die Ausstellung sucht und fragt nach Formen unseres in Beziehung-Seins in der aktuellen Phase körperlicher Distanz – durch die Fenster, das Dazwischen.

Wie jede Beziehung ist auch die Ausstellung geprägt durch Veränderung im Wiederkehren, über die Zeit hinweg. Sie zeigt sich von Tag zu Tag anders. Zunächst bedeckt eine mehrsprachige Poster-Arbeit die Fensterfronten. Nach und nach werden die Poster abgenommen und Gucklöcher geben den Blick auf Fotos, Filme, Skulpturen und Installationen frei.

Auf einem Monitor fragt ein Stummfilmprogramm aus dem Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets von Interkultur Ruhr nach Beziehungswe/aisen zu verschiedenen Zeiten. Manche der Bilder erinnern an die Isolations-Familienfilme in den sozialen Medien oder Bieten eine Folie für die Befragung pandemischer Beziehungsweisen.

„Beziehungsweise, wir sind hier nicht im Internet.“ ist der Titel der Ausstellung. Er erinnert uns: Wir sind an einem anderen Ort als dem Internet, und um diesen geht es hier, um die Nachbarschaft, die wir mit unseren Körpern bewohnen. Er formuliert auch eine Skepsis gegenüber der Aufforderung, als Kunstschaffende plötzlich alles ins Digitale übersetzen und im Internet zur Verfügung stellen zu müssen.  

Mit Beiträgen von: Bini Adamczak, Fatima & Rabia Çalışkan, Kathrin Ebmeier, Bernice Ekoula, Franziska Goralski, Joscha X Ende, Heike Kandalowski, Megha Kono-Patel, Julia Nitschke, Clara Pötsch, Julia Praschma, Sophia Süßmilch, Johanna Ziemes, Filme aus dem Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets / Interkultur Ruhr, Kreativ Kollektiv (Kit, Garance, Luciel, Colin, Jo, Isabel, Eli, Moni, Felix) und weiteren Sweethearts. Konzept: Eva Busch, Kathrin Ebmeier.

Das Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets entstand im Rahmen des Projektes Interkultur Ruhr (RVR) mit Unterstützung des Forums für Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. Archivträger ist die Stiftung Ruhrmuseum.

Das atelier automatique auf der Rottstraße in Bochum ist ein Ort, an dem Kultur geschaffen, gezeigt und diskutiert wird. Es wurde 2017 von mehreren Bochumer Künstler*innen gegründet und wird von dem Verein Gemeinschaft zur Förderung und Vernetzung der freien Künste Bochums e.V. finanziert. In zwei Ladenlokalen haben Künstler*innen und Kreative aus verschiedensten Sparten die Möglichkeit, allein oder gemeinsam zu arbeiten, sich zu vernetzen, einander neue Impulse zu geben sowie mit ihrem Umfeld in den Dialog zu treten. Zusätzlich finden regelmäßig Veranstaltungen wie Konzerte, Performances, Ausstellungen, Flohmärkte, Workshops und Diskussionen statt. https://atelierautomatique.de

Die Ausstellung wird finanziell unterstützt durch das Autonome Frauenreferat der Uni Duisburg-Essen.

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